ganz sicher nicht allwissend
Hast Du schon einmal von der magischen Allwissenheit eines Lektorats gehört? Nun, wenn ja … dann muss ich Dir ein kleines Geheimnis verraten: Lektor*innen sind nicht allwissend – das Lektorat ganz sicher somit auch nicht!
Ich bin keine unfehlbare Hüterin des Wissens.
Aber weißt Du was? Das ist völlig okay! Es ist nämlich gar nicht notwendig, dass wir Lektor*innen alles wissen. Viel wichtiger ist, dass wir wissen, wo wir nachschlagen können.
Die Erwartung der Allwissenheit
Manchmal fühlt es sich so an, als ob von uns Lektor*innen erwartet wird, alle Antworten zu haben – als ob wir eine Art literarisches Orakel seien. Doch sind wir mal ehrlich: Ich bin keine Superheldin, und selbst Catwoman und Wonder Woman haben ihre Schwächen.
Unrealistische Erwartungen üben nur unnötigen Druck aus, denn auch ich bin nur ein Mensch mit meinen ganz eigenen Wissensgrenzen.
Fun Fact: Ich musste eben wirklich recherchieren,
wie „Wonder Woman“ geschrieben wird.
Die vielfältigen Aufgaben im Lektorat
Meine Aufgaben als Lektorin sind wahnsinnig vielfältig und ich liebe es! Ich überprüfe ein Manuskript eben nicht nur auf grammatische Fehler und die korrekte Rechtschreibung, sondern auch den Inhalt.
Das geht von historischen Fakten über wissenschaftliche Details hin zu fiktiven Welten – ich muss mich mit den unterschiedlichsten Themen auseinandersetzen. Selbst, wenn ich mich nur auf bestimmte Genre spezialisiert habe.
Und genau hier stoßen wir Lektor*innen an unsere Grenzen.
Das will ich auch kurz erklären: Stell Dir einmal kurz vor, Du schreibst einen Krimi und in Deiner Geschichte soll jemand sterben. Oder Du schreibst einen High-Fantasy-Roman und Dein Protagonist begibt sich auf eine lange Reise.
Nun, ich weiß leider nicht auf Anhieb, welches Organ aufgespießt werden muss, damit es tödlich endet. Ich kann Dir auch nicht genau sagen, wie lange ein 100-km-Fußmarsch dauert. Aber ich weiß, wo ich nachschlagen kann.
Recherche ist das Zauberwort
Denn für uns Lektor*innen ist es wichtig, wie wir mit unserem begrenzten Wissen umgehen. Unsere Fähigkeit zur Recherche ist unser wertvollstes Werkzeug für das Lektorat Deines Manuskripts. Denn sobald wir etwas nicht wissen, machen wir uns auf die Suche nach den Antworten.
Daher lautet mein Motto – und das schon seit Jahren:
Also stöbere ich in meinen Büchern, durchforste das Internet oder konsultiere zur Not Experten. Ich tue alles, um die richtigen Antworten zu finden. Das ist der Schlüssel zu guter Lektoratsarbeit.
Und diese Recherchefähigkeiten gelten übrigens nicht nur für inhaltliche Themen. Ich kenne (leider) nicht alle fiesen Seitenhiebe der deutschen Sprache. Dafür greife ich dann lieber zum DUDEN oder anderen schlauen Büchlein und Internetseiten – oder frage meine Kolleg*innen.
Die Zusammenarbeit zwischen Autor & Lektor
Übrigens kommt an dieser Stelle auch noch etwas Eulenmagie ins Spiel. Denn Recherche hin oder her – unsere Zusammenarbeit, zwischen mir als Lektorin und Dir als Autor*in ist der Schlüssel zur Magie Deiner Texte.
Denn wenn ich während meines Lektorats auf eine Wissenslücke stoße, beginne ich zu recherchieren. Oder wir arbeiten gemeinsam daran, sie zu schließen. So führen Deine Expertise und Kreativität, kombiniert mit meiner Liebe zum Detail und Fähigkeit zur Recherche zu ganz großartigen Ergebnissen.
Eulenfazit
In der Welt des Schreibens geht es einfach darum, die richtigen Fragen zu stellen und die besten Antworten zu finden; neugierig zu sein und Neues zu entdecken. Als Lektorin ist es meine Mission, Dir dabei zu helfen, Deine Geschichte rund zu machen.
Außerdem bin ich stolz darauf, eine Nicht-Allwissende zu sein. So bleibe ich neugierig und entdecke mit jedem Manuskript wieder einen neuen Aspekt unserer Welt. Was wünscht man sich mehr? So bleibt das Lektorat mit jedem neuen Buch ein Abenteuer.
DeineStephie
Der #DasLektoratIst ist eine monatliche Aktion auf Instagram, bei der Lektor*innen über verschiedene Themen berichten, ihr Sichtweisen dazu erläutern und sich dadurch vernetzen.